Mit dem heutigen Mittwoch beginnt eine Reihe von Einkehrabenden in der Emmauskirche. Jeweils zu um 19:00 Uhr wird die Kirche für eine Stunde zur Andacht geöffnet. In loser Folge gibt es musikalische Impulse und Wortbeiträge - dazwischen Zeiten der Stille. Den heutigen Abend gestalten Pastorin Renate Weseloh-Klages und musikalisch Monika Grade. Seien Sie herzlich willkommen!
Die Andacht zum 4. Sonntag nach Ostern kommt vom Friedhof der Emmaus-Kirchengemeinde Adendorf von Pastorin Renate Weseloh-Klages. Wir wünschen gute Besinnung, einen schönen Sonntag und eine gesegnete Woche.
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Ludwig van Beethoven - Sonata No. 25 in G major, Op. 79 - 1. Satz: Presto alla tedesca (Schnell auf deutsche Weise - Diese am ehesten augenzwinkernd zu verstehende Satzbezeichnung lädt zu Spekulationen ein: kein rasendes Tempo, aber verlässlich treibend, fast schon schnell, aber eben nur fast, und an manchen Stellen vorwitzig, voreilig, um dann unbeirrbar weiterzumachen... All das könnte man hier hineinlesen oder heraushören. - Was daran typische deutsch ist, und was daran unsere aktuelle Situation spiegelt, bleibt denen überlassen, die Ohren haben zu hören...)
Noch ein bisschen im Schatten der Krise steht in diesem denkwürdigen Jahr 2020 einer der prominentesten Jubilare dieses Jahres. Aber sein 250. Geburtstag wäre ja auch erst am 17. Dezember - die Rede ist von Ludwig van Beethoven, einem der bedeutendsten Musiker überhaupt. Geboren wurde der der Pianist und Komponist 1770 in Bonn. Berühmt war er zu seiner Zeit für sein virtuoses Klavierspiel, besonders seine Improvisationen. Eine Improvisation ist ein Geschenk des Augenblicks, flüchtig und vor der Zeit der Aufnahmetechnik nur im Schwärmen der Zeitgenossen für die Nachwelt zugänglich. Noch heute schwärmen Musikliebhaber und Musiker von Beethovens Musik - aber da geht es um seine Kompositionen, die die Jahrhunderte überdauert haben und immer neu interpretiert werden. Der Zeichner und Schöpfer der Peanuts - Charles M. Schulz - hat dem Komponisten und allen Fans in der Figur des Schröder ein humorvolles Denkmal gesetzt. Versunken in seiner Musik lässt er sich allenfalls mal zu einem tragischen Baseballspiel vor die Tür locken und widersteht allen Avancen der heillos in ihn verschossenen Lucy - die Musik ist seine Welt, und Beethoven ist ihr Prophet. An dieser Stelle ist es Julius Lehmann, der dem Komponisten seine Referenz erweist. Und in diesem Jahr wirft das in besonderem Maße die Frage auf: Was ist eigentlich wichtig an einer Zeit? Ende 1770 war es v.a. die Familie, für die der Neugeborene wichtig war. Später hat er sich in den Herzen vieler Musik liebender Zeitgenossen eine Wichtigkeit erobert. Aber all das geht dahin mit der Generation, die jemanden aufmerksam wahrnimmt und ein wenig von ihm kennt. Vieles, was danach kommt, ist noch noch ein Destillat dessen, was er hinterlassen hat - vor allem Spuren auf Notenpapier in diesem Fall. Manches ist Projektion - man macht sich halt so ein Bild von dem, was war und wer dieser Mensch war. Akribisch - heißt es - habe er um jede Note gerungen. Und legendär ist sein Spätwerk, das er zunächst schwerhörig und schließlich taub geschaffen hat - erstaunlich und bewundernswert. Es sind solche Geschichten, die bleiben. Und es sind Anhaltspunkte, die er der Nachwelt mit seinen Werken hinterlassen hat - Anhaltspunkte, die man sich immer wieder neu erobern kann und muss, die zur eigenen Perfektionierung motivieren und zum freien Spiel inspirieren. Was wird von diesem Jahr - 2020 - bleiben? Was ist tatsächlich wichtig? Das meiste von dem, was gerade um uns und mit uns geschieht, was dramatisch erscheint und für Aufregung sorgt, wird sich schon bald relativiert haben und vergessen sein. Auf manche Weichenstellungen werden kommende Generationen wohl mit Kopfschütteln zurückblicken, weil die Gleise, auf die wir da geraten sind, noch länger unseren Weg bestimmen werden. Aber in der Regel sind die vermeintlichen Wichtigkeiten einer Zeit allenfalls für Historiker von Interesse. Was sich im Rückblick als wirklich wichtig erweisen wird, können wir jetzt bestenfalls ahnen. Was für uns im Augenblick wichtig ist - das ist wie immer, den Kairos zu nutzen, ihn beim Schopf zu packen, wie den gleichnamigen griechischen Gott, den Gott der günstigen Gelegenheit. Beethoven hat das immer wieder getan. Und er hat uns dabei nur 250 Jahre voraus. Wir können ebenso aufmerksam werden für unsere Gottesgaben und dranbleiben - beharrlich, phantasievoll, mit Freude. Der Dank für dieses Gedenken und diese Anregung geht an Julius Lehmann! MK
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Die Andacht zum 3. Sonntag nach Ostern kommt aus der Adendorfer Johanneskapelle von Pastor Michael Kranzusch. Die Sonntage nach Ostern gehören zur österlichen Freudenzeit und buchstabieren verschiedene Facetten des Ostererlebens durch - heute (unter dem Namen Jubilate = Jubelt!) den Impuls, der Freude Ausdruck zu verleihen, wenn wir entdecken, dass der Tod nicht das letzte Wort hat, sondern dem Leben Raum geben muss. In Zeiten des Corona-Wahnsinns heißt das auch: Die einerseits wirksam drohende, andererseits ängstliche Todesfixierung muss der Lebensfreude und der Hoffnung weichen - spätestens, wenn 1. mit sinkenden Krankheits- und Todesfällen nüchterne Relationen hergestellt werden können, ohne politisch-medial bekämpft zu werden, und wenn 2. (ohne neue Schockwellen auszulösen) die banale Erkenntnis wieder durchdringt: Keiner kommt hier - nämlich aus dem Leben - lebend raus. (Im englischsprachigen Original - Sir Anthony Hopkins u.a. zugeschrieben, vermutlich aber von Nanea Hoffman (2015): “None of us are getting out of here alive. So please stop treating yourself like an afterthought. Eat the delicious food. Walk in the sunshine. Jump in the ocean. Say the truth that you’re carrying in your heart like hidden treasure. Be silly. Be kind. Be weird. There is no time for anything else” - well, maybe for a few more things like the social and not at least the spiritual experience of love, the effort of understanding, the dreams of hope...(MK)) Die eigene Freude zu leben und ihr Ausdruck zu verleihen macht die Welt um uns erfreulicher und uns selbst glücklicher und dankbarer.Wir wünschen gute Besinnung, einen schönen Sonntag und eine gesegnete Woche. (MK)
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Eine ganze Reihe von Gottesdiensten im Kirchenraum ist in diesem Jahr den staatlichen Versammlungsverboten und daran angepassten kirchlichen Vorgaben zum Opfer gefallen, die - wohl einmalig in der Geschichte der sogenannten freien Welt - auch für Gottesdienste galten.
Zur Gottesdienstzeit waren Kirche oder Kapelle zum stillen Gebet und für eine kurze Besinnung geöffnet - nicht mehr und nicht weniger. Das wird auch am kommenden Sonntag (3. Mai) in der Johanneskapelle so sein - noch einmal ohne Gottesdienst! Den gibt es stattdessen wie seit einigen Wochen hier auf unserer Website in Form einer Videoandacht - diesmal mit Harfenspiel. Damit nicht genug: Der Verzicht auf Gottesdienste ist dem Respekt vor den Entscheidungen der Verantwortlichen auf allen Ebenen geschuldet, der Solidarität mit Entscheidungsträgern in Dilemma-Situationen und der Fürsorge für diejenigen, die Paulus "die Schwachen" nennt: die Gefährdeteren, die Ängstlicheren, die innerlich weniger Freien... Aber im Blick auf die eigenen Schwächen sagt Paulus eben auch: "Aber der Herr hat zu mir gesagt: »Du brauchst nicht mehr als meine Gnade. Je schwächer du bist, desto stärker erweist sich an dir meine Kraft.« Jetzt trage ich meine Schwäche gern, ja, ich bin stolz darauf, weil dann Christus seine Kraft an mir erweisen kann." (2. Korinther 12,9 nach der Gute Nachricht Bibel)
Der vorauseilende Gehorsam der Kirchenleitungen hat in der öffentlichen wie in der innerkirchlichen Wahrnehmung dieser Wochen leider bisweilen den Eindruck von staatstragendem Opportunismus erweckt. Vermisst wurde vielfach eine offensivere Vertretung der Anliegen der Kirchen. Ganz sicher ist viel davon dem unvermeidbaren Regelungsbedarf geschuldet, der manches Mal die Perspektiven des Evangeliums überlagert hat. Zugleich hat es unzählige Impulse und Besinnungen gegeben, die genau diese Erwartungen erfüllt haben. Unsere Kirchen sind vielfältig und reich an Inspiration und Kreativität. Und in der Krise sind wir einen großen Schritt weiter gekommen auf dem Weg zu neuen Formaten, in denen das Evangelium ins Bild gesetzt wird und zur Sprache kommt. Das war längst überfällig. Die Zeit der geschlossenen Kirchen ist auch eine Zeit der Chancen gewesen, in der wir uns klarer geworden sind, was wir eigentlich brauchen und wollen. Jetzt geht es darum, genau das nicht aus dem Blick zu verlieren...
Mit unserer Nachbarkirchengemeinde Lüne haben wir beschlossen, dem Wunsch nach offenen Kirchen nachzukommen. Von der nächsten Woche an sollen mittwochs die Emmauskirche und donnerstags die Klosterkirche jeweils ab 19:00 Uhr für eine Stunde geöffnet sein - zum stillen Gebet...
Vom 10. Mai an sind nach aktuellem Stand und unter Wahrung der offiziellen Vorgaben (10 qm pro Person, 1,5 m Abstand ringsum, Maskenpflicht, Einhaltung besonderer Hygienestandards und besondere Abläufe, um Ansammlungen am Ein- und Ausgang zu vermeiden) wieder Gottesdienste möglich - aber: Es werden Gottesdienste in kurzer Form und ohne Abendmahl sein, die bei Bedarf nach einer Stunde wiederholt werden. Wir bitten alle, die kommen, um Verständnis für die besondere Rücksichtnahme, die unter den gegebenen Voraussetzungen erforderlich ist.
Wir sind gespannt, wie sich ein Gottesdienst unter den aktuellen Bedingungen anfühlt, wie er auf unsere Sinne wirkt - ohne den immer noch untersagten Gesang etwa - und wie er uns trotzdem inspiriert zu dem, was heilsam, hilfreich und wegweisend ist. Lassen Sie es uns gemeinsam ausprobieren!
Die "Mutter aller Pandemien" 1918, das Jahr, in dem der französische Komponist Claude Debussy (1862–1918) starb, war zugleich das Jahr, in dem die sogenannte Spanische Grippe ausbrach, die den 1. Weltkrieg (17 Millionen Tote) überdauerte und bis 1920 in 3 Wellen zwischen 27 und 50 Millionen Menschenleben forderte (bei einer Weltbevölkerung von damals ca. 1,8 Milliarden Menschen). Man geht von 500 Millionen Infizierten und einer Sterblichkeitsrate von 5 bis 10 Prozent aus. Aufgrund der genetischen Verwandtschaft mit etlichen folgenden Grippeepidemien galt die Spanische Grippe als „Mutter aller Pandemien“. 2020, gut 100 Jahre später kehrt mit der COVID-19-Pandemie ein Alptraum zurück. Ob die Bedrohung ähnlich gravierend ist, darüber gehen die Ansichten der Experten auseinander.
Zerrissene Zeit Mit Debussys bekanntem Klavierstück Le petit noir (bekannter als Le petit nègre) spielt Julius Lehmann hier ein spätes Gelegenheitswerk, 1909 entstanden unter dem Einfluss der US-amerikanischen Minstrelsy, einer Showform, bei der sich Weiße als Schwarze verkleideten und das (weiße) Publikum mit Songs, oft im Ragtime-Rhythmus, Tänzen wie beispielsweise dem Cakewalk und Comedy-Darbietungen unterhielten. 100 Jahre haben in dieser Hinsicht viel geändert. Gleich geblieben ist das Gefühl, in einer Zeit der Umbrüche zu leben, hin- und hergerissen zwischen Traditionswahrung und Fortschrittsbestrebungen, zwischen wirtschaftlichen und kulturellen Träumen einerseits und realen Bedrohungen wie panischen Ängsten andererseits. Der Begriff "Ragtime" wird oft hergeleitet aus der Wendung ragged time („zerrissene Zeit“) ab, was sich auf die synkopierte Melodieführung und ihren Kontrast zum starren Rhythmus der Begleitung bezieht.
Musik ist Bewegung Auch Le petit nègre beginnt als Ragtime. Der lyrische Mittelteil, dessen Melodie zur Pentatonik tendiert, ist mit espressivo und pianissimo überschrieben und führt nach einem Crescendo zurück zum lebhaften Anfangsteil. - Die musikalische Bewegung, in die Julius Lehmann uns hier mit seiner Interpretation hineinnimmt, ist ein guter Anlass, sich der eigenen inneren Bewegung in der Zeit des Ausnahmezustandes bewusst zu werden. In heiterer Gelassenheit oder nachdenklich, lebhaft oder leise... Was bewegt uns in diesen Wochen? (MK)
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Die Auszeit aus dem, was wir für die "Normalität" halten - also für das, was so ist, wie es ist, aber auch so sein soll - ist eine gute Gelegenheit, sich auf das zu besinnen, was auch ganz anders sein könnte - und eine gute Chance, das einfach mal auszuprobieren.
Was machen wir mit der Zeit, die durch ausgefallene Termine auf einmal da ist? Dem nachtrauern, was gerade nicht möglich ist? Ganz raschelig mit den Hufen scharren, wann endlich wieder alles seinen gewohnten Gang geht? Sitzen wir in der Ecke und langweilen uns? Verplempern wir unsere Zeit mit Dingen, die uns auch sonst lästig sind und nun in den Vordergrund drängen? Oder gibt es etwas, von dem wir ahnen: Wenn wir das jetzt nicht machen, dann wird das wohl nie etwas...?
Wie auch immer: Eggo Fuhrmann macht es uns vor. Sein Krisenbewältigungssong aus aktuellem Anlass ist eine kleine kreative Fingerübung - vorgetragen mit einem Augenzwinkern. Damit das Zuhause-Bleiben Sinn ergibt, auch wenn man allein ist, nutzt man die Zeit am besten mit etwas, was einem Spaß macht. Und wenn etwas Vorzeigbares dabei herauskommt: Vorzeigen! Wenn nicht jetzt, wann dann? MK
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Die Andacht zum 2. Sonntag nach Ostern kommt aus der Emmauskirche von Pastor Michael Kranzusch. Die Sonntage nach Ostern gehören zur österlichen Freudenzeit und buchstabieren verschiedene Facetten des Ostererlebens durch - heute (unter dem Namen Misericordias Domini = Barmherzigkeit Gottes) das Gefühl wohlwollend und fürsorglich gesehen zu werden von jemandem, der auf einen achtgibt wie ein Hirte auf seine Herde und jedes einzelne Schäflein. Wir wünschen gute Besinnung, einen schönen Sonntag und eine gesegnete Woche.
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In der Rubrik "Musikalische Beiträge von Jugendlichen" ist hier ein kurzes Klavierstück zu hören, eine freie Variation über ein bekanntes Motiv, arrangiert und eingespielt von Julius Lehmann - aus Anlass des Ausnahmezustandes infolge der Corona-Pandemie. Dazu sind Statements angefragt von Vorkonfis und Teamern zu folgenden Fragen: 1. Was vermisst du gerade am meisten? 2. Was macht dir Sorgen? 3. Was muntert dich auf? und 4. Was gibt dir Hoffnung? Und hier die Zusatzfrage: An welches (bekannte) Stück erinnert diese Komposition?
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