Jesus ritt auf einem Eselsfohlen den Ölberg in Richtung Jerusalem hinunter. Dazu heißt es nach Lukas 19,36-40: "Als er nun hinzog, breiteten sie ihre Kleider auf den Weg. Und als er schon nahe am Abhang des Ölbergs war, fing die ganze Menge der Jünger an, mit Freuden Gott zu loben mit lauter Stimme über alle Taten, die sie gesehen hatten, und sprachen: Gelobt sei, der da kommt, der König, in dem Namen des Herrn! Friede sei im Himmel und Ehre in der Höhe! Und einige von den Pharisäern in der Menge sprachen zu ihm: Meister, weise doch deine Jünger zurecht! Er antwortete und sprach: Ich sage euch: Wenn diese schweigen werden, so werden die Steine schreien."
Wer heutzutage den Mund aufmacht, muss seine Worte mit Sorgfalt wählen - jedenfalls dann, wenn sie nicht einem - ausgerechnet im Namen der Toleranz - immer intoleranter auftretenden Mainstream entsprechen. Dass Jesus und sein Jüngerkreis keineswegs auf der Linie der mächtigen Gruppen ihrer Zeit lagen, dürfte nach der Lektüre der Evangelien überdeutlich sein. Schon allein deshalb sollte eine Kirche, die sich zurechtfabuliert, für wen und gegen wen Jesus heute aufstehen und eintreten würde, sich selbst gegenüber misstrauisch werden, wenn sie sich dabei ertappt, mit dem Mainstream zu schwimmen, gegen den sich Jesus immer wieder verwahrt hat. Sobald Behauptungen mit politisch motiviertem Wahrheitsetikett versehen sind, wird ihre Hinterfragung zum Tabu. Daran hat sich seit damals kaum etwas geändert.*
Im Blick auf die Botschaft der Kirche, die sich auf den Spuren der Jünger Jesu bewegt, fällt auf: Im Vordergrund steht vielfach nicht mehr das Lob Gottes, das sich mit dem Blick auf Jesus als Vorbild und Gegenstand dieses Gotteslobes verbindet. Die Bekenntnisfrage ist offenbar nicht mehr die Christusfrage, die eher verschämt im Hintergrund bleibt, wo sie in einem Maße marginalisiert wird, dass man sich fragen muss, ob man sich wirklich noch in einem Traditionszusammenhang mit der frühen Christenheit befindet. Stattdessen wird die Bekenntnisfrage eher ausgerufen im Blick auf eine Reihe von politischen Positionen, in denen eine opportunistische Nähe zum Zeitgeist bzw. zur herrschenden Meinung gesucht wird. Diese werden dogmatisch gesetzt und mit moralischem Überlegenheitsanspruch vertreten. Und wer hier eine andere Sichtweise vertritt, muss mit sozialen Konsequenzen rechnen, die längst überwunden geglaubten Zeiten zu entspringen scheinen. Dass der christliche Glaube sich gerade im Einspruch gegen die Gesetzlichkeit, das spirituelles Statusbewusstsein und Leistungsdenken, sowie gegen die unbarmherzige Definitionshoheit führender Kreise herauskristallisiert und bewährt hat, gerät völlig aus dem Blick. Die vergebungsbereite Barmherzigkeit und heilsame Zuwendung Jesu lädt gerade nicht zum Eifern und Geifern ein, sondern zielt auf das Lob des liebenden Gottes. Eine Kirche, die das Prinzip dieses Glaubens durch Moralismus ersetzt und um der Einigung mit anderen Gruppen des politischen Mainstreams willen auf das Zeugnis der Gotteserfahrung als Ursprung und auf das Gotteslob als Ziel verzichtet, befindet sich auf gefährlichen Abwegen... Es geht beim christlichen Glauben nicht um politische und nicht um moralische Richtigkeiten. Wenn aber das Eigentliche und Wesentliche verschwiegen wird, müssen die Steine schreien.
Wer heutzutage den Mund aufmacht, muss seine Worte mit Sorgfalt wählen - jedenfalls dann, wenn sie nicht einem - ausgerechnet im Namen der Toleranz - immer intoleranter auftretenden Mainstream entsprechen. Dass Jesus und sein Jüngerkreis keineswegs auf der Linie der mächtigen Gruppen ihrer Zeit lagen, dürfte nach der Lektüre der Evangelien überdeutlich sein. Schon allein deshalb sollte eine Kirche, die sich zurechtfabuliert, für wen und gegen wen Jesus heute aufstehen und eintreten würde, sich selbst gegenüber misstrauisch werden, wenn sie sich dabei ertappt, mit dem Mainstream zu schwimmen, gegen den sich Jesus immer wieder verwahrt hat. Sobald Behauptungen mit politisch motiviertem Wahrheitsetikett versehen sind, wird ihre Hinterfragung zum Tabu. Daran hat sich seit damals kaum etwas geändert.*
Im Blick auf die Botschaft der Kirche, die sich auf den Spuren der Jünger Jesu bewegt, fällt auf: Im Vordergrund steht vielfach nicht mehr das Lob Gottes, das sich mit dem Blick auf Jesus als Vorbild und Gegenstand dieses Gotteslobes verbindet. Die Bekenntnisfrage ist offenbar nicht mehr die Christusfrage, die eher verschämt im Hintergrund bleibt, wo sie in einem Maße marginalisiert wird, dass man sich fragen muss, ob man sich wirklich noch in einem Traditionszusammenhang mit der frühen Christenheit befindet. Stattdessen wird die Bekenntnisfrage eher ausgerufen im Blick auf eine Reihe von politischen Positionen, in denen eine opportunistische Nähe zum Zeitgeist bzw. zur herrschenden Meinung gesucht wird. Diese werden dogmatisch gesetzt und mit moralischem Überlegenheitsanspruch vertreten. Und wer hier eine andere Sichtweise vertritt, muss mit sozialen Konsequenzen rechnen, die längst überwunden geglaubten Zeiten zu entspringen scheinen. Dass der christliche Glaube sich gerade im Einspruch gegen die Gesetzlichkeit, das spirituelles Statusbewusstsein und Leistungsdenken, sowie gegen die unbarmherzige Definitionshoheit führender Kreise herauskristallisiert und bewährt hat, gerät völlig aus dem Blick. Die vergebungsbereite Barmherzigkeit und heilsame Zuwendung Jesu lädt gerade nicht zum Eifern und Geifern ein, sondern zielt auf das Lob des liebenden Gottes. Eine Kirche, die das Prinzip dieses Glaubens durch Moralismus ersetzt und um der Einigung mit anderen Gruppen des politischen Mainstreams willen auf das Zeugnis der Gotteserfahrung als Ursprung und auf das Gotteslob als Ziel verzichtet, befindet sich auf gefährlichen Abwegen... Es geht beim christlichen Glauben nicht um politische und nicht um moralische Richtigkeiten. Wenn aber das Eigentliche und Wesentliche verschwiegen wird, müssen die Steine schreien.
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