Wer eine Idee von Gott hat, hat auch eine vom Menschen. Die Vorstellung von der Gottebenbildlichkeit des Menschen ist alt. Sie findet sich im jüngeren Schöpfungsbericht im Buch Genesis, aber auch im Kolosserbrief des Neuen Testaments, aus dem der Monatsspruch für den April 2021 stammt. Man darf diese Vorstellung nicht überstrapazieren. Sie enthält eine gewisse Unschärfe. Aber diese Unschärfe ist kein Mangel, sondern ein sprudelnder Quell der Assoziationen und Erkenntnisse. "Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Frau." So heißt es im 1. Buch Moses 1,27. Man kann das so verstehen, dass nicht so sehr im einzelnen Menschen erkennbar oder zumindest erahnbar wird, wie Gott ist, sondern in der Ergänzung von Mann und Frau, in der Beziehung zueinander, in der Verbindung, aus der Neues entsteht. Dieses dynamische Verhältnis von Männlichem und Weiblichem hätte sich schon seit langem gegen eine patriarchalische Verkürzung des Gottesbildes wie auch der Gesellschaftsordnung wenden lassen. Doch es gab dominierende Interessen, die eine solche Deutung nicht zugelassen haben. Allerdings erscheint aus dieser Sicht auch eine Genderdebatte in einem kritischen Licht - eine perfide Debatte, in der zunächst männliche und weibliche Rollenzuschreibungen als Konstrukte entlarvt werden, um nach erfolgreicher Debatte eine prinzipiell unbegrenzte Palette von Geschlechterkonstrukten auf der Basis des individuellen Selbstverständnisses einzuführen und alsdann eben diesen Konstrukte als unhinterfragbare Realitäten gegen jede kritische Betrachtung zu immunisieren. Und wieder sind es dominierende Interessen, die
ein offenes Gespräch verhindern - unter Berufung auf eine Toleranz, die nur gefordert, aber umgekehrt nicht gewährt wird. Einen herrschaftsfreien Dialog über diese (und andere) Fragen gibt es kaum, kann es womöglich auch nicht geben - allenfalls als Momentaufnahme. Anlass für eine solche Momentaufnahme ist der Blick auf Jesus von Nazareth. Für den Autor Franz Alt war er "Der erste neue Mann". Die weltanschauliche Reise ist seitdem weitergegangen. Aber nach wie vor sprengt dieser Jesus die Geschlechterklischees und bietet sich so immer wieder als Projektionsfläche an für neue Rollenvorstellungen und Überlegungen zu Identitätsfragen. Ihn als Christus zu bezeichnen, als Messias, als den, der die Gegenwart Gottes verkörpert, das heißt, den unsichtbaren Gott sichtbar zu machen - exemplarisch für alle, die sich mit ihm identifizieren und ihm nachfolgen. Und so, wie im 1. Kapitel des Buches Genesis auf den o.g. Vers die Bestimmung des Menschen zur Nutzung, Gestaltung und Bewahrung der Schöpfung folgt, so ist im Kolosserbrief, Kapitel 1, Vers 15, Christus nicht nur das Bild des unsichtbaren Gottes, sondern der, an dem deutlich wird, wozu wir bestimmt sind. Er ist der Erstgeborene der ganzen Schöpfung, der Urtypus, an dem sich alle orientieren sollen, die ihrer Bestimmung gerecht werden wollen. Und wo immer das gelingt, wird - und sei es nur für einen Moment oder unter einem speziellen Blickwinkel - die Gottebenbildlichkeit des Menschen deutlich...
ein offenes Gespräch verhindern - unter Berufung auf eine Toleranz, die nur gefordert, aber umgekehrt nicht gewährt wird. Einen herrschaftsfreien Dialog über diese (und andere) Fragen gibt es kaum, kann es womöglich auch nicht geben - allenfalls als Momentaufnahme. Anlass für eine solche Momentaufnahme ist der Blick auf Jesus von Nazareth. Für den Autor Franz Alt war er "Der erste neue Mann". Die weltanschauliche Reise ist seitdem weitergegangen. Aber nach wie vor sprengt dieser Jesus die Geschlechterklischees und bietet sich so immer wieder als Projektionsfläche an für neue Rollenvorstellungen und Überlegungen zu Identitätsfragen. Ihn als Christus zu bezeichnen, als Messias, als den, der die Gegenwart Gottes verkörpert, das heißt, den unsichtbaren Gott sichtbar zu machen - exemplarisch für alle, die sich mit ihm identifizieren und ihm nachfolgen. Und so, wie im 1. Kapitel des Buches Genesis auf den o.g. Vers die Bestimmung des Menschen zur Nutzung, Gestaltung und Bewahrung der Schöpfung folgt, so ist im Kolosserbrief, Kapitel 1, Vers 15, Christus nicht nur das Bild des unsichtbaren Gottes, sondern der, an dem deutlich wird, wozu wir bestimmt sind. Er ist der Erstgeborene der ganzen Schöpfung, der Urtypus, an dem sich alle orientieren sollen, die ihrer Bestimmung gerecht werden wollen. Und wo immer das gelingt, wird - und sei es nur für einen Moment oder unter einem speziellen Blickwinkel - die Gottebenbildlichkeit des Menschen deutlich...
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