Wozu in die Ferne schweifen? Sieh, das Gute liegt so nah! Auch auf der Suche nach Gott lohnt es sich, das zu beherzigen. In seiner Rede auf dem Areopag in Athen betont Paulus: "Gott ist nicht ferne einem jeden unter uns, denn in ihm leben, weben und sind wir."
Diese Nähe ist keineswegs immer offensichtlich. Leider sind es immer wieder recht enge Erwartungen, wie Gott sich zu zeigen habe, wie seine Nähe also offensichtlich zu werden hat, um ihn gewissermaßen mit erhöhter Aufmerksamkeit zu belohnen. Und für ein ausdrückliches Bekenntnis oder gar einen Einsatz in Gottes Sinne wird schon ein gewisses Entgegenkommen vorausgesetzt. Gibst du mir, geb ich dir. Deal? Das ist ein krasses Missverständnis der Beziehung von Gott und Mensch und hängt mit einer Reduzierung der eigenen Gottesvorstellung auf eine persönliche Ebene zusammen - bei gleichzeitigem Anspruch, auf Augenhöhe zu kommunizieren. Tatsächlich geschieht ein Kommunizieren von Gott und Mensch auf Augenhöhe nach christlicher Vorstellung in Jesus von Nazareth: Für ihn erscheint er als Vater; in ihm erscheint er als Mensch. Allerdings schwindendet weithin der Respekt vor Eltern und anderen Autoritäten. Und damit gerät in solch einer Theologie, die sich in Bildern der Zwischenmenschlichkeit äußert, manchmal in Vergessenheit, was wir meinen, wenn wir von Gott reden. Für Jesus wäre es undenkbar gewesen, anmaßend oder despektierlich von Gott zu reden oder mit ihm umzugehen.
Demut zu wahren und Achtung zu üben, ergibt sich wie von selbst, wenn wir uns Gott als Schöpfer und Erhalter seiner Schöpfung in Erinnerung rufen. Als Schöpfer ist er kein Geschöpf unter anderen, und doch ist in der gesamten Schöpfung sein Wirken und seine Nähe erahnbar, spürbar, vorstellbar. Das heißt: Sie ist nicht 1:1 greifbar und vorzeigbar, aber wir können ihr auf die Spur kommen. Wir können sie uns vorstellen, und wir können sie anderen vorstellen, so wie Paulus das auf dem berühmten Platz in Athen getan hat. Er knüpft an vertraute Vorstellungen der griechischen Tradition an und webt seine Glaubensüberzeugungen hinein, so das ein neues Gewebe entsteht. Aber entscheidender noch: Er beschreibt den Menschen nicht als ein Individuum, das für sich existiert, auch nicht nur als soziales Wesen, das unweigerlich mit anderen verbunden ist und von ihnen abhängt. Er beschreibt den Menschen als eingewoben in Sinnzusammenhänge, die in alle Richtungen weisen, die nicht mit ihm beginnen und nicht mit ihm enden. Wer sich die Mühe macht, den verschiedenen Fäden zu folgen, bemerkt früher oder später, dass es sich dabei um Teile eines größeren Ganzen handelt, eines Gewebes, das letztlich immer wieder zu Gott hin- oder zurückreicht. Aus ihm, in ihm und zu ihm leben wir, auch wenn wir immer nur einen Teil des großen Sinnzusammenhanges, des göttlichen Gewebes erkennen und begreifen können.
Auch dieses Erkennen und Begreifen erleben wir nicht allein, sondern unweigerlich verbunden mit anderen, die am gleichen Strang ziehen - wenn auch manchmal in entgegengesetzter Richtung. Es liegt nicht allein aber mit an uns, welche Textur und Form wir dem Gewebe geben, an dem wir freiwillig oder unfreiwillig, wohl oder übel mitwirken und -weben. Möge es ein festes Gewebe sein, aber kein starres! Möge es ein Gewebe sein, das vor allen Widrigkeiten schützt! Möge es ein Gewebe sein, das hält, auch wenn mal der eine oder andere Faden reißt! Möge es uns stets daran erinnern: In alledem sind wir verbunden mit Gott...
Diese Nähe ist keineswegs immer offensichtlich. Leider sind es immer wieder recht enge Erwartungen, wie Gott sich zu zeigen habe, wie seine Nähe also offensichtlich zu werden hat, um ihn gewissermaßen mit erhöhter Aufmerksamkeit zu belohnen. Und für ein ausdrückliches Bekenntnis oder gar einen Einsatz in Gottes Sinne wird schon ein gewisses Entgegenkommen vorausgesetzt. Gibst du mir, geb ich dir. Deal? Das ist ein krasses Missverständnis der Beziehung von Gott und Mensch und hängt mit einer Reduzierung der eigenen Gottesvorstellung auf eine persönliche Ebene zusammen - bei gleichzeitigem Anspruch, auf Augenhöhe zu kommunizieren. Tatsächlich geschieht ein Kommunizieren von Gott und Mensch auf Augenhöhe nach christlicher Vorstellung in Jesus von Nazareth: Für ihn erscheint er als Vater; in ihm erscheint er als Mensch. Allerdings schwindendet weithin der Respekt vor Eltern und anderen Autoritäten. Und damit gerät in solch einer Theologie, die sich in Bildern der Zwischenmenschlichkeit äußert, manchmal in Vergessenheit, was wir meinen, wenn wir von Gott reden. Für Jesus wäre es undenkbar gewesen, anmaßend oder despektierlich von Gott zu reden oder mit ihm umzugehen.
Demut zu wahren und Achtung zu üben, ergibt sich wie von selbst, wenn wir uns Gott als Schöpfer und Erhalter seiner Schöpfung in Erinnerung rufen. Als Schöpfer ist er kein Geschöpf unter anderen, und doch ist in der gesamten Schöpfung sein Wirken und seine Nähe erahnbar, spürbar, vorstellbar. Das heißt: Sie ist nicht 1:1 greifbar und vorzeigbar, aber wir können ihr auf die Spur kommen. Wir können sie uns vorstellen, und wir können sie anderen vorstellen, so wie Paulus das auf dem berühmten Platz in Athen getan hat. Er knüpft an vertraute Vorstellungen der griechischen Tradition an und webt seine Glaubensüberzeugungen hinein, so das ein neues Gewebe entsteht. Aber entscheidender noch: Er beschreibt den Menschen nicht als ein Individuum, das für sich existiert, auch nicht nur als soziales Wesen, das unweigerlich mit anderen verbunden ist und von ihnen abhängt. Er beschreibt den Menschen als eingewoben in Sinnzusammenhänge, die in alle Richtungen weisen, die nicht mit ihm beginnen und nicht mit ihm enden. Wer sich die Mühe macht, den verschiedenen Fäden zu folgen, bemerkt früher oder später, dass es sich dabei um Teile eines größeren Ganzen handelt, eines Gewebes, das letztlich immer wieder zu Gott hin- oder zurückreicht. Aus ihm, in ihm und zu ihm leben wir, auch wenn wir immer nur einen Teil des großen Sinnzusammenhanges, des göttlichen Gewebes erkennen und begreifen können.
Auch dieses Erkennen und Begreifen erleben wir nicht allein, sondern unweigerlich verbunden mit anderen, die am gleichen Strang ziehen - wenn auch manchmal in entgegengesetzter Richtung. Es liegt nicht allein aber mit an uns, welche Textur und Form wir dem Gewebe geben, an dem wir freiwillig oder unfreiwillig, wohl oder übel mitwirken und -weben. Möge es ein festes Gewebe sein, aber kein starres! Möge es ein Gewebe sein, das vor allen Widrigkeiten schützt! Möge es ein Gewebe sein, das hält, auch wenn mal der eine oder andere Faden reißt! Möge es uns stets daran erinnern: In alledem sind wir verbunden mit Gott...
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